Rücktritt von Papst Benedikt XVI.

Das geschlossene Fenster

 

Der erste Sonntag ohne Angelus. Das Fenster bleibt geschlossen. Die päpstliche Wohnung ist versiegelt. Erst der neue Papst wird dieses Siegel brechen und das berühmteste Fenster der Welt wieder aufstoßen, um sich an die Stadt und den Erdkreis mit einem neuen „Cari fratelli e sorelle!“ zu wenden. [mehr]

Chronologie eines Amtes

 

Am letzten Tag seines Pontifikats darf daran erinnert werden, was für ein großartiges Pensum Benedikt XVI. in den knapp 8 Jahren seines Amtes bewältigt hat. Wir sprechen hier nicht von einem jungen Karol Wojtyla, der mit 58 Jahren noch in der Mitte des Lebens stand, sondern einem Mann, der mit rund 80 Jahren Jahr für Jahr anspruchsvolle Reisen zu Destinationen der Weltkirche unternommen hat. Israel, Großbritannien, Türkei – um nur drei herauszugreifen – bedeuten große Herausforderungen für die katholische Weltkirche, und Papst Benedikt XVI. hat nachhaltige Spuren im Namen des einen und wahren Gottes hinterlassen. [mehr]

Einfühlsam und schlicht überzeugend

 

Nur ein einziges Land ist da eine Ausnahme: Deutschland. Die israelische Zeitung "Ha'aretz" schreibt, unter Benedikt XVI. seien die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Israel so gut gewesen wie nie. Die linken Führer Lateinamerikas loben den deutschen Papst in echter Verehrung. Das sonst so skeptische Moskauer Patriarchat würdigt seinen ökumenischen Einsatz, und die Italiener auf dem Petersplatz halten Schilder hoch mit der Aufschrift: "Du bleibst in unseren Herzen." Nur in Deutschland ist es reichlich kühl. Hier bestimmt eine Briefkastenfirma namens "Kirchenvolksbewegung" jede Sendung über den Papst und Hans Küng, der an seiner skurrilen Selbstverklärung tragisch gescheitert ist. [mehr]

Er geht leise und ohne auf Applaus zu schielen

 

Ein Kommentar von Dr. A. Kissler

 

Unkonventionell, glaubensstark, rätselhaft: Joseph Ratzinger bleibt sich treu bis zuletzt. Nie war er ein stärkerer Zeitgenosse der Moderne als im Augenblick seines angekündigten Rücktritts. [mehr]

 

Splendor veritatis

 

Ein Kommentar von Gabriele Kuby


 Papst Benedikt XVI. legt sein Amt nieder, der zweite Papst in der Geschichte der Kirche, der lebend aus dem Amt scheidet. Ich hatte damit gerechnet, seit sein Bruder Georg vor nicht allzu langer Zeit andeutete, es sei durchaus denkbar, dass sein Bruder zurücktrete, wenn seine Kräfte nachlassen.[mehr]

 

DIE PRESSE - 12. 2 - Ein Pontifikat gegen den Relativismus

Münchner Merkur - 11.2. - Hesemann über Papst Benedikt

Spiegel - 11.2. - Matussek über Papst Benedikt

 

Papst Benedikt XVI., Theologe und Staatsmann

 

Im Blick auf sein über 7 Jahre währendes Pontifikat denken viele an die theologische, spirituelle, und ausgeprägt eucharistische Ausrichtung von Benedikt XVI. Darüber wird noch viel gesprochen werden, aber es gibt auch eine Seite des Papstes, die im Rückblick die verdiente Aufmerksamkeit erfahren wird: Benedikt XVI. als Staatsmann. [mehr]

 

Evangelikale Dachverbände und Freikirchen würdigen Papst Benedikt und seine “christuszentrierte” Verkündigung: “Ein Mahner gegen den Zeitgeist”

 

Theologisch konservative Protestanten äußern sich weitgehend positiv über den noch amtierenden Papst Benedikt anläßlich seiner Rücktrittsankündigung. Hier ein Auszug aus den Stellungnahmen großer evangelikaler Dachverbände. [mehr]

 

Benedikt XVI. Ein (protestantischer) Rückblick.

 

Nicht wenige orthodox glaubende Protestanten, Lutheraner, evangelikale Christen, Vertreter aus bekennenden Gemeinschaften zollten Benedikt hohen Respekt für ein Zeugnis für Christus, das sie selbst wörtlich hätten unterschreiben können. Zumindest auf dieser Ebene hat Benedikt mehr für eine tatsächliche Ökumene getan (nämlich für ein gemeinamses Glaubenszeugnis bei gleichzeitigem Respektieren der Unterschiedlichkeit) als jede Bemühung um eine ringelreihentanzende, birkenstocktragende, halbesoterische Habt-euch-alle-lieb-Veranstaltung. [mehr]

Ein römisch-katholischer Affront

 

Als Oberhaupt der Weltkirche soll sich Benedikt XVI gegen Fortschritte gestemmt haben. So sei sein Schiff nicht in die Moderne geführt worden, sondern sei stattdessen weltfremd an den drängenden Zeitfragen vorbeigesegelt. Kritiker, die in diesen Klagepsalm einstimmen, meinen damit meist folgendes: der Papst schaffte es nicht, die katholische Sexualmoral zusammen mit dem Zölibat über Bord zu werfen, das Frauenpriestertum einzuführen und überhaupt das Schiff zu demokratisieren. Kurz: die katholische Kirche hat sich einfach nicht gewandelt nach dem Vorbild der reformierten Kirchen (die ja all das längst umgesetzt haben). Demgegenüber bleibt der Vatikan hierarchisch, hält fest am Zölibat, an der unerhörten Sexualmoral, und lehnt das Frauenpriestum ab. [mehr]

 

Benedikt ist Petrus, der Fels – ein letztes Mal

 

Stark gezeichnet feiert Papst Benedikt XVI. seine letzte Messe. Aber seine altersbrüchige Stimme ist so kräftig wie schon lange nicht mehr. Ein bewegender Abend im Petersdom mit ungewöhnlichem Ende. [mehr]

Ansprache von Kardinal Bertone - langer Applaus - Dank des Papstes

 

Letzte Predigt des Papstes

 

 

Rücktritt des Papstes ein „apokalyptisches“ Ereignis – Massimo Introvigne über Fatima und Visionen Hildegards von Bingen

 

Das Adjektiv „apokalyptisch“ meint keine zeitliche Vorhersage, was das Weltenende betrifft, sondern einen Hinweis auf eine Zeit größter Schwierigkeiten für die Kirche und die Gesellschaft, in der ein schon mehrere Jahrhunderte währender Prozeß der Entchristlichung sich wie ein finaler Fäulnisprozeß mit einer beispiellosen antireligiösen, antichristlichen und antikatholischen Virulenz „offenbart“. [mehr]

Abgang eines Rebellen

 

Benedikt XVI. war im Vollsinn römisch-katholisch und damit innerhalb seiner Kirche, erst recht aber in der säkularen Welt ein Störenfried, ein Outsider, ein Querulant. Längst nämlich hat sich fast unumschränkt das schiefe Bild etabliert, alle Religionen wollten irgendwie dasselbe und jede Kirche sei eine Moralanstalt. Dass das Christentum aber keine neue Moral in die Welt brachte, sondern Gnade und eben diesen Gottmenschen Jesus, taugt fast nur noch für Hinterzimmergespräche. In der Öffentlichkeit vermitteln auch Kirchenbestallte gerne den Eindruck, sie meinten es ja gar nicht so ernst mit diesem Glauben, Hauptsache, man hat sich lieb. Benedikt hingegen stellte die ersten und die letzten Dinge vom säkularen Kopf auf die eschatologischen Füße: „Die Kirche besteht, damit wir in ihr Christus, dem Sohn des lebendigen Gottes, begegnen.“ Und: „Das und nichts anderes ist das Ziel der Kirche: die Rettung der Seelen, jeder einzelnen Seele.“ [ganzer Artikel]